07 Juli 2016

stolz sein.

ist stolz sein etwas Gutes? Etwas schlechtes? Kann man es differenzieren?

Ich war heute Abend, vor dem Deutschland Spiel, auf einem Worship und Anbetungsabend meiner Gemeinde. Mein Ehemann saß am Schlagzeug und hat die Band mit sanften Beckenschlägen, aber auch mit kräftigen Tritten der Kickdrum begleitet. Zwischenzeitlich spickelte ich zu ihm hin und fühlte mich plötzlich stolz. Nicht erhaben stolz.
Ich war stolz auf ihn.





Und ich bin selten stolzer (?) auf ihn, als wenn ich ihn am Schlagzeug sitzen sehe.
Ich sehe, wie er darin aufgeht, wie sein Herz in jedem seiner Schläge ist und auch, wenn er manchmal so aussieht, als wäre er total gelangweilt, er liebt diese Zeit. Er liebt es, sich in der Musik zu verlieren.
Und ich liebe es, wie er genau das tut.
Wie er seinen Talenten freien Lauf gibt und sie zu Guten Zwecken nutzt.
Und ich liebe es, wie er darin aufgeht, wie er wirkt, wie sich seine Haltung verändert.
Er sitzt gelassen und gelangweilt da, als wäre jedes Lied schon hundert mal gespielt worden.
Aber ich weiß er liebt es.
Und er kann es.
Und ich könnte nicht mehr Stolz für ihn empfinden.


(Ein altes Bild, aber es spricht tausend Worte)♥




Laut dem Duden wird Stolz als "ausgeprägtes, jemanden von Natur mitgegebenes Selbstwertgefühl" oder "Selbstbewusst sein und Freude über einen Besitz, eine [eigene] Leistung" definiert.
Das klingt ja eigentlich ganz gut. Selbstbewusstsein sollte jeder haben, auch, wenn es nur ein bisschen ist. Stolz, Selbstbewusstsein wird also erst dann schlimm, wenn wir uns mit unserem guten Selbstwertgefühl über andere erheben.
Erheben wir uns auch über andere, wenn wir auf die Leistung unserer Mitmenschen Stolz sind?

Ich denke nicht. Solange wir dabei nicht schlecht über jemand anderen denken und die Leistung, auf die wir Stolz sind über Andere stellen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen